RUSSLAND UND IRAN VEREINBARTEN ENGE MILITAeRZUSAMMENARBEIT MOSKAU, 12. Maerz (RIA-"Nowosti"-Korrespondent). Russland und Iran wollen trotz grossen Misstrauens des Westens ihre Zusammenarbeit in der Ruestung und Atomindustrie vertiefen. Moskau werde sich jedoch an internationale Abkommen halten und keine verbotenen Waffen liefern, sagte der russische Praesident Wladimir Putin nach einem Treffen mit seinem iranischen Amtskollegen Mohammed Chatami am Montag im Kreml. Der Wert der zukuenftigen russisch-iranischen Ruestungsgeschaefte wurde von der Regierung in Moskau auf etwa 300 Millionen US-Dollar jaehrlich geschaetzt. "Russland hat nicht die Absicht, seine Verpflichtungen zu verletzen", erklaerte Putin, um Bedenken vor allem in den USA zu zerstreuen. Iran habe lediglich Waffen zur Selbstverteidigung bestellt. Chatami erhoffte sich vom ersten Besuch eines iranischen Staatsoberhauptes in Russland seit der islamischen Revolution 1979 einen "neuen Fruehling" in den bilateralen Beziehungen. Putin und Chatami unterzeichneten ein neues Grundlagenabkommen und eine Erklaerung, bis zur endgueltigen Aufteilung des Kaspischen Meeres zwischen den fuenf Anrainerstaaten keine Grenzen auf dem oelreichen Binnenmeer anzuerkennen. Die Loesung des Problems "ist ausschliesslich Sache der Anrainer und eine Einmischung von Drittstaaten ist unzulaessig", erklaerten sie ausserdem. An der Erschliessung der Energievorkommen im Kaspischen Meer sind auch die USA und die europaeischen Staaten sehr interessiert. Chatami bemaengelte, dass Russland mit der Fertigstellung des umstrittenen, urspruenglich von Siemens begonnenen Atomkraftwerks Buschir in Verzug sei. Putin kuendigte Abhilfe an und bot Iran den Bau weiterer Kernkraftwerke an. Washington hat das 1995 vereinbarte russisch-iranische Atomgeschaeft mehrfach kritisiert, weil es eine Weitergabe von Atomwaffentechnologie fuerchtet. Moskau besteht darauf, dass es nur zivile Technik zur Erzeugung von Atomstrom liefere. Auf Grund eines Geheimabkommens mit den USA hatte Moskau Waffenlieferungen an Iran seit 1995 ausgesetzt, die Vereinbarung im November 2000 aber gekuendigt. Iran interessiert sich nach russischen Angaben vor allem fuer moderne Panzer vom Typ T-90. Die gewuenschte Raketentechnologie werde Russland aber nicht liefern. Am selben Tag traf Chatami auch mit dem russischen Ministerpraesidenten Michail Kasjanow zusammen. Weitere Stationen des dreitaegigen Besuchs sollten St. Petersburg und Kasan, die Hauptstadt der islamisch gepraegten russischen Teilrepublik Tatarstan an der Wolga, sein.