IN TOKIO BEGANNEN KONSULTATIONEN VON VERTRETERN DER AUSSENMINISTERIEN RUSSLANDS UND JAPANS TOKIO, 5. Maerz. /RIA-"Nowosti"-Korrespondent Wjatscheslaw Bantin/. In Tokio haben heute die Konsultationen von stellvertretenden Aussenministern Russlands und Japans im Rahmen der Vorbereitung des am 25. Maerz in Irkutsk bevorstehenden russisch-japanischen Gipfels begonnen. Den zentralen Platz wird auf den Verhandlungen die Frage ueber den Inhalt einer gemeinsamen Erklaerung einnehmen, deren Annahme der Praesident Russlands Wladimir Putin und der Premierminister Japans Yoshiro Mori nach den Ergebnissen des Irkutsker Treffens planen. Die japanische Seite vertritt auf den Verhandlungen der stellvertretende Aussenminister Japans Riodzo Kato. Sein Verhandlungspartner ist der Stellvertreter des Aussenministers Russlands Alexander Losjukow. Nach Angaben informierter Quellen ist der Hauptpunkt des Programms der Konsultationen die Frage ueber das Herangehen an die sowjetisch-japanische Gemeinsame Deklaration aus dem Jahre 1956. In diesem Dokument erklaerte sich Moskau als Zeichen des guten Willens bereit, nach der Unterzeichnung des bilateralen Friedensvertrages die Inseln Shikotan und Habomai - den kleineren Teil der Suedkurilen - Tokio zu uebergeben, deren Uebergabe Japan in allen Nachkriegsjahren erwirkt. Aber spaeter, in demselben Jahr 1956, hatte sich Tokio geweigert, den Friedensvertrag zu solchen Bedingungen zu unterzeichnen, und die gleichzeitige Uebergabe aller vier Inseln der Suedkurilen an Japan gefordert. Heute meint Tokio, dass die Frage der Inseln Shikotan und Habomai "geschlossen" ist, denn um ihre Uebergabe geht es in der Gemeinsamen Deklaration, und heute ist ueber die Uebergabe nur der zwei anderen Inseln der Suedkurilen - Kunashir und Iturup - an Japan zu sprechen. In Moskau erachtet man ein solches Herangehen fuer unrechtmaessig, denn Tokio hat selbst auf zwei Inseln verzichtet. In Russland ist man der Auffassung, dass Moskau und Tokio heute, 45 Jahre nach der Annahme der Gemeinsamen Deklaration durch die Seiten, die Frage darueber ausfuehrlich behandeln muessen, wie dieses Dokument unter heutigen Bedingungen auszulegen ist.