DIE KASPI-ANLIEGER "TEILEN" DAS KASPISCHE MEER








MOSKAU, den 13. Maerz. (RIA-"Nowosti"-Korrespondent). Viktor Kaljushny, Beauftragter des Praesidenten Russlands fuer das Kaspische Meer und Vizeaussenminister, ist in die kasachische Hauptstadt Astana abgereist, in der am Dienstag die zweite Runde der bilateralen Verhandlungen ueber den Rechtsstatus des Kaspischen Meeres abgehalten wird.


	Im Brennpunkt des Treffens steht die Festlegung des Prinzips der Methodologie, nach der die sogenannte modifizierte Mittellinie bestimmt wird, die den kaspischen Meeresgrund zwischen Russland und Kasachstan abgrenzen wird.


	Die Vereinbarung, dieses Treffen durchzufuehren, wurde im Abkommen festgeschrieben, das die Praesidenten der beiden Laender Wladimir Putin und Nursultan Nasarbajew 1998 unterzeichnet haben. Die Ziehung dieser Linie ist "bereits die zweite Phase bei der Festlegung des neuen Status des Kaspischen Meeres", sagte Kaljushny vor seiner Abreise nach Astana. 


	Die Positionen Moskaus und Astanas zur Bestimmung des neuen Status des Kaspischen Meeres stimmen praktisch in allen Aspekten ueberein. Russland und Kasachstan schlagen vor, den Meeresgrund zwischen allen Kaspi-Anliegern nach der modifizierten Mittellinie aufzuteilen, indem das Gewaesser als solches der gemeinsamen Nutzung zur Verfuegung steht.


	Dieser Position schloss sich nach dem juengsten Baku-Besuch von Wladimir Putin auch Aserbaidshan an, das vorher forderte, den Meeresgrund und das Gewaesser ab der modifizierten Mittellinie an in nationale Sektoren aufzuteilen. 


	Iran fordert andererseits, das Kaspische Meer voellig in der allgemeinen Nutzung zu belassen oder das Gewaesser in nationale Sektoren "nach dem Prinzip des Kondominiums", d.h. 20 Prozent fuer jeden Kuestenstaat zu teilen. Bis in die letzte Zeit unterstuetzte diese Position aktiv auch Aschchabad. Auf dem letzten Treffen der Arbeitsgruppen fuer das Kaspische Meer im Januar, das auf der Ebene der Vizeminister in Teheran durchgefuehrt wurde, gab jedoch Turkmenistan zu verstehen, dass es im Prinzip bereit ist, sich der Position Moskaus, Astans und Bakus anzuschliessen.


	Zudem werden die Seiten auf den Verhandlungen in Astana die Zugehoerigkeit einiger Streitstellen auf dem noerdlichen Festlandsockel des Kaspischen Meeres behandeln. Sie werden insbesondere das Prinzip eroertern, nach dem der Status der drei Inseln festgelegt wird, auf die Anspruch sowohl Russland als auch Kasachstan erheben. Die Beteiligten werden auch die Vorbereitung zum Gipfel der Kaspi-Anlieger besprechen, der fuer April angesetzt ist.